Zu meiner Person:
Ich bin ein Bochumer Junge und 32 Jahre alt. In Hamme habe ich das Laufen gelernt, in Eppendorf erlebte ich meine Kita-Jahre, in der Südfeldmark ging ich zur Grundschule und in Westenfeld habe ich trotz Hauptschulempfehlung an einer Gesamtschule das Abitur gemacht. Im Anschluss habe ich an der Ruhr-Universität in Querenburg Geowissenschaften studiert. Ich komme aus einer klassischen Arbeiterfamilie. Der Vater Feinmechaniker, die Mutter kaufmännische Angestellte. Meine Großeltern waren Klempner, Hebamme, Bergmann und Reinigungskraft. Parallel zum Studium und ein paar Jahre darüber hinaus habe ich insgesamt ein Jahrzehnt als Erziehungshelfer in einer Behinderten- und Suchterkrankteneinrichtung und einige sehr harte Monate auf einer Coronastation gearbeitet. Seit 2013 arbeite ich außerdem beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum, zunächst in der Forschung, heute als Leiter einer Stabsstelle in der Museumsdirektion. Ich bin mit der wohl nachsichtigsten Frau auf dieser Erde verheiratet und derzeit planen und bauen wir ein klimafreundliches und nachhaltiges Eigenheim.
Das habe ich bisher gemacht:
Seit 16 Jahren bin ich Mitglied unserer Partei. Im Jahr 2008, als die Weltwirtschaft ins Straucheln geriet, als Nokia Bochum verlies und kaum einer über Klima- und Umweltschutz reden wollte, entschied ich mich – gerade die zehnte Klasse abgeschlossen – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beizutreten. Nach diversen Ämtern im Ortsverband Wattenscheid wurde ich 2014 in den Rat der Stadt Bochum gewählt. Dort vertrat ich sechs Jahre lang die Grünen im Umweltausschuss, im Verkehrsausschuss sowie im Rechnungsprüfungsausschuss. Parallel vertrat ich unsere Partei sechs Jahre lang im Ruhrparlament.
2020 wählten mich die Bochumer Grünen zum Spitzenkandidaten der Kommunalwahl. Wir holten unser historisch bestes Kommunalwahlergebnis, verdoppelten fast unsere Mandate. In der Folge verhandelte ich federführend einen Koalitionsvertrag mit der SPD, der eine fast vollständige Zustimmung des Parteitages fand. Die neunzehnköpfige Fraktion wählte mich zu ihrem Fraktionsvorsitzenden und bestätigte mich später einstimmig in diesem Amt.
Ich blicke nun u.a. auf über ein Jahrzehnt Kommunalpolitik im Stadtrat zurück. Mit Höhen und Tiefen, mit beeindruckenden Momenten und (eigenen) Fehlern, mit Lernkurven und Geduldsproben. Ich brenne für die Kommunalpolitik. Ich brenne für Bochum und ich brenne für unsere Partei. Für mich gibt es kein schöneres Ehrenamt, als unsere Stadt jeden Tag im Stadtrat besser machen zu können.
Warum ich kandidiere:
Ich kämpfe für ein soziales Bochum, in dem niemand auf der Straße leben muss. Ein Bochum in dem die diverse Trägerstruktur sozialer Einrichtungen für jeden und jede da ist. Ein Bochum, dass Familien entlastet, dass alleinerziehenden Perspektiven bietet. Ein Bochum das Kindern den sozialen Aufstieg ermöglicht und ein Bochum in dem jedes Kinde etwas auf dem Teller hat. Ein Bochum das Kitaplätze nicht nur auf dem Papier anbietet, sondern die Betreuung auch real sicherstellt. Ein Bochum, dass jüdisches Leben schützt und sich gegen jegliche Radikalisierung wehrt. Ein Bochum, dass in Schulen und Kitas investiert. Mindestens 200 Millionen Euro sollen jährlich in unsere Bildungsinfrastruktur investiert werden. Dabei setze ich mich für die Entwicklung einer internationalen Gesamt- und Grundschule ein, um der Internationalität unserer Stadt Rechnung zu tragen. Ich möchte, dass wir mindestens fünf Kitas pro Jahr planen und umsetzen. Ich setze mich für die Verdopplung der Ausbildungsplätze im Segment der Erzieherinnen und Erzieher ein und möchte die frühkindliche Diagnostik zum Standard machen, damit alle Kinder Zugang zu Fördermöglichkeiten bekommen, wenn sie diese benötigen. Kurzum: Ich möchte ein Bochum das zusammenhält, denn Zusammen ist Bochum stärker.
Ich kämpfe für eine echte Verkehrswende in Bochum, ein Bochum, dass sich an dem Mobilitätsbedürfnis der ärmsten und kleinsten in der Stadtgesellschaft orientiert. Sichere Schulwege für Kinder, breite Gehwege für den Rollstuhlfahrende, gut ausgebaute Radwege insbesondere an den Hauptstraßen und Straßen die für fließenden Verkehr sorgen. Nachdem ich 2019 den neuen Nahverkehrsplan federführend verhandelt habe möchte ich nun den nächsten Schritt beim Ausbau des ÖPNV gehen. Einen synchronisierten Nahverkehrsplan mit unseren Nachbarstädten. Die Straßen- und Stadtbahnen in Bochum sollen die gesamte Nacht fahren, damit auch Ärztin und Pfleger rechtzeitig und gut zu ihren Arbeitsplätzen kommen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die ÖPNV-Bedarfsplanmeldungen bis zum Ende der kommenden Wahlperiode endlich Ausführungsbeschlüsse bekommen. Ich habe federführend die Verhandlungen zum Radentscheid geführt und einen fraktionsübergreifenden Konsens erzielt, der auf Jahre bindend ist. In den Nebenstraßen werden wir mehr Tempo 30 ausweisen, damit der Radfahrer sicherer fahren, die Kinder sicherer spielen und der Anwohner ruhiger schlafen kann. Kurzum: Ich möchte ein Bochum das gemeinsam Mobil macht, denn Gemeinsam ist Bochum grüner.
Das will ich erreichen:
1. Bochum braucht einen großstadtgerechten ÖPNV. Das bedeutet, auch Nachts unter der Woche müssen durchgehend ÖPNV-Angebote fahren. Mit den radialfahrenden Straßen- und Stadtbahnen könnte man ja mal beginnen.
2. Bis zum Ende der Wahlperiode müssen für alle ÖPNV-Bedarfsplananmeldungen Ausführungsbeschlüsse vorliegen. Das betrifft den Ausbau der Stadtbahnlinie, aber auch die Verlängerung der 308/318 sowie die Anbindung einer Straßenbahnlinie an den Ruhrpark.
3. Alle Radialstraßen erhalten Radwege nach Mindeststandards der Empfehlungen von Radverkehrsanlagen. In Nebenstraßen führen wir überall wo möglich Tempo 30 ein.
4. Eine Infrastrukturoffensive für Schulen und Kitas. Mindestens 200 Mio. Euro jährlich in unsere Bildungsinfrastruktur. Außerdem möchte ich die Entwicklung einer internationalen Grund- und Gesamtschule vorantreiben, um die Internationalisierung unserer Stadt zu unterstützen. Der Neubau von 5 Kitas pro Jahr muss unser Anspruch sein, um der Nachfrage gerecht werden zu können. Die Verdopplung der Ausbildungsplätze im Segment Erzieher:innen muss unser Ziel sein. Frühkindliche Diagnostik bis zum Ende des zweiten Lebensjahres für alle Kinder in Bochum will ich etablieren, damit logopädische, ergotherapeutische und heilpädagogische Maßnahmen die Kinder früher erreichen. Das stärkt den Inklusionsgedanken und sorgt für frühe Elternberatung.
5. Die Innenstadt mit ihrem Nachtleben muss auch für ältere Generationen einladend sein. Hierfür möchte ich Orte entwickeln und eine Umgebung schaffen in der sich auch Ältere im Bermuda3Eck Willkommen und sicher fühlen.
Wenn ich an Bochum denke, dann…:
an pure Emotionen am Samstagabend im Ruhrstadion, an Gänsehautmomente wenn auf einer Gartenparty Herberts Bochum gespielt wird und alle mitsingen, an die direkte schnörkellose Sprache der Menschen, an das Nebeneinander von Industrie, Wissenschaft und Kultur, an Baden in der Ruhr, an das kühle Fiege im Bermuda3Eck, an Heimat die durch die Menschen geprägt wird. Ich denke an Aufsteigergeschichten auch jenseits des Fußballs. An Menschen die gekommen sind, um zu bleiben. An meine Hochzeit. An die tollsten Augenblicke in meinem Leben.